
Die Freude auf Saalbach könnte nicht größer sein.
Zwei Wochen noch – und dann startet die sehnsüchtig erwartete Schi-Weltmeisterschaft in Saalbach. Der Publikumsansturm wird enorm sein, die Stimmung im Stadion unvergleichlich – ich freue mich schon so sehr!
Das Großereignis wirft in den Medien schon jetzt seine Schatten voraus, das spüren auch wir Athletinnen und Athleten. Ob dieser Hype auch Druck erzeugt? Natürlich – es wäre unsinnig, das zu leugnen. Wenn man es aber als Privileg sieht, das Schiland Österreich vertreten zu dürfen, wenn man sich mental darauf einstellt und sich im Vorfeld auf die tägliche Arbeit konzentriert, kann man die Anspannung auch in Vorfreude verwandeln. Und das tue ich!
In meinem Fall hilft es auch, an vergangene Weltmeisterschaften zu denken. Nicht unbedingt an die letzte WM in Frankreich, diese fiel in meine längst abgehakte „Krampf-Saison“ 2022/23. Aber Aare 2019 und vor allem Cortina 2021 werden mir ewig in Erinnerung bleiben – habt ihr Lust auf eine kurze Zeitreise?
Aare 2019 – mein erste WM-Medaille
Gleich zum Auftakt konnte ich mit dem österreichischen Team Silber gewinnen. Mein Beitrag waren drei Laufsiege bis ins Finale, wo ich bei der knappen Niederlage gegen die Schweiz der überragenden Wendy Holdener knapp den Vortritt lassen musste.
Im Slalom rechnete ich mir wenige Tage nach meinem ersten Weltcup-Podestplatz in Flachau (Platz drei) gute Chancen aus, letztendlich fehlten aber vier Zehntelsekunden auf die Bronzemedaille. Bei aller Enttäuschung: im Rückblick war es eine starke Leistung, und ich konnte wichtige Erfahrungen machen, was sich noch auszahlen sollte...
Cortina 2021 – Träume werden wahr
Diese Weltmeisterschaft wird mir natürlich ewig in Erinnerung bleiben. Ausgerechnet dort, wo sich Toni Sailer 65 Jahre zuvor mit drei Olympia-Goldmedaillen unsterblich gemacht hatte, schlug auch für mich die große Stunde – und das ebenfalls dreimal!
Dass ich dabei gleich zum Auftakt mit einer ex aequo-Goldmedaille an der Seite von Marta Bassino (ITA) für eine Neuheit bei Weltmeisterschaften sorgen konnte, war wohl der Auslöser für meine Erfolgs-Euphorie.
Zwei Tage später fuhr ich den Riesentorlauf meines Lebens, nur ein Absitzer im zweiten Lauf ließ mich den Sieg um neun Hundertstel verpassen. Aber die Bronzemedaille – meine erste in einer „klassischen“ Disziplin – bedeutete mir unglaublich viel und stärkte meine Überzeugung, dass nun alles möglich ist.
So war es dann auch: den Slalom fuhr ich wie in Trance, mit Bestzeit in beiden Durchgängen holte ich die ersehnte Goldmedaille – vor den Superstars Petra Vlhova und Mikaela Shiffrin. Was für ein Tag!
Alles beginnt wieder bei Null
So schön diese Erinnerungen sind und so viel sie mir ein Leben lang bedeuten werden – in Saalbach werde auch ich mich aufs Neue beweisen müssen. Die sehr stabilen Slalom-Ergebnisse in der laufenden Saison und meine riesige Vorfreude werden mir helfen – vor allem auch eure Unterstützung, die ich immer spüre.
Vielen Dank schon jetzt dafür!
Alles Liebe
Eure Katharina