Spannung pur im Slalom-Weltcup

10. März 2025
Featured image for “Spannung pur im Slalom-Weltcup”
Große Vorfreude auf das Finale in Sun Valley

Das denkwürdige Rennwochenende in Aare hat mich völlig überraschend zurückgebracht im Kampf um die kleine Kristallkugel. Natürlich bin ich auf Platz drei der Gesamtwertung die große Außenseiterin, aber das lässt mich befreit und mit großer Vorfreude ins Finale gehen.

So etwas wie jetzt in Schweden habe ich wirklich noch nie erlebt. Ich bin schon mit einer heftigen Erkältung angereist, die ich trotz heftigen Bemühens zu Hause nicht hatte auskurieren können. So war statt Training Bettruhe angesagt, und obwohl Ärzte und Betreuerstab alles unternahmen, sah es noch am Freitag so aus, als ginge fürs Rennwochenende schlicht und einfach gar nichts.

Fast aus Trotz und um vor dem Slalom wenigstens einmal Schnee zu spüren, wagte ich mich am Samstag an den Start im Riesentorlauf – mit dem zu erwartenden Ergebnis. Die Nicht-Qualifikation für den zweiten Durchgang verhinderte aber immerhin, dass ich auch noch meine letzten Kräfte verbrauchte.

Am Sonntagmorgen vor dem Slalomstart ging es mir gesundheitlich etwas besser: Die medizinischen Maßnahmen, das Wettkampf-Adrenalin und meine positive Einstellung zu Aare (Weltcupsiege 2021 und 2022!) ließen mich alles andere vergessen. War Platz drei im ersten Durchgang schon eine große Überraschung, so fühlte sich Rang zwei im Endergebnis völlig verrückt an – Doppelsieg für den ÖSV mit Katharina Truppe! Dass mir in beiden Läufen jeweils im Schlussteil ein paar Zehntelsekunden abhandengekommen sind, lässt sich an so einem Tag leicht erklären und ändert überhaupt nichts an meiner Freude.

Die Hundertstelskunden

Natürlich geht es uns als AthletInnen genau gleich wie den Fans im Stadion oder zu Hause an den Bildschirmen: „Die paar Hundertstel (in Aare fehlten mir fünf zum Sieg) könnten doch auch mal auf meine Seite fallen.“ So nimmt man das im Moment wahr, aber es gehört eben zu unserem Sport und macht ihn so faszinierend: Wer das nicht aushält, zerbricht früher oder später an seinen negativen Gedanken.

Dazu kommt, dass man gerne die Statistik vergisst. Denn tatsächlich gleichen sich Glück und Pech mit den Hundertsteln immer wieder aus. Dazu ein interessanter Vergleich. Ich den neun Slaloms dieser Saison habe ich sechs Mal um 12 Hundertstel oder weniger (4-5-10-10-10-12) eine bessere Platzierung verpasst. Andererseits hätte ich auch sechs Mal mit einer unwesentlich schlechteren Gesamtzeit (4-4-5-6-8-8 Hundertstel) einen Platz verloren.

Und nicht zu vergessen: Im Hundertstelkrimi beim für mich wichtigsten Rennen der Saison, dem WM-Slalom von Saalbach, war das Glück auf meiner Seite. Also: Alles gut

Das große Finale

Jetzt ist zuerst einmal Erholung angesagt, ich werde wohl ein paar Tage Ruhe brauchen. Aber zum Glück bekomme ich die auch, denn das Weltcupfinale findet ja erst am letzten März-Wochenende in Sun Valley statt. Und da der Slalom-Bewerb traditionell den Abschluss der Saison bildet, habe ich noch bis am 27. März Zeit, das wird sich sicher gut ausgehen.

Dass ich zwei Tage davor auch beim Riesentorlauf starten darf, hat einen erfreulichen Grund: Ich habe in Aare die 500-Punkte-Marke im Gesamtweltcup übertroffen, damit bekomme ich eine „wild card“, was sehr wichtig ist. Ich kann mich unter Rennbedingungen vorbereiten und bekomme die Chance, auch im Riesentorlauf noch wertvolle Punkte zu sammeln.

Was immer noch kommt: Es ist bereits jetzt nach Punkten die zweitbeste Saison meiner Weltcup-Karriere – aber für eine Bilanz bleibt ja noch etwas Zeit.

Ich freue mich sehr auf Sun Valley und natürlich vor allem auch auf eure Unterstützung – vielen herzlichen Dank dafür!

Bleibt gesund, alles Liebe

Eure Katharina   😉

Image
Image
Image
Placeholder Image
Image

    GEPA pictures